Overview

In Zeiten grassierenden Populismus und wachsenden Misstrauens gegenüber der Elite begleitet Direktor Marcus Vetter den 81-jährigen Gründer des umstrittenen Weltwirtschaftsforums zwei Jahre lang bei der Erfüllung seiner Mission: den Zustand der Welt zu verbessern. Als Klaus Schwab nach ihrem Auftritt am WEF 2019 einen Brief an die Klimaaktivistin Greta Thunberg schreibt, beginnt ein hoffnungsvoller Dialog zwischen den Generationen. Kann die Vision von Klaus Schwab Früchte tragen und kann das WEF zur Lösung globaler Probleme beitragen? Oder ist es nur ein weiterer Teil des Problems und dient es letztlich allein den Interessen der globalen Elite?

Marcus Vetter

Director Biography - Marcus Vetter

Marcus begann 1994 nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre und anschließendem Studium der Medientheorie und -praxis als Fernsehredakteur, Produzent und Regisseur beim ARD-SWR zu arbeiten. Sein Studium umfasste Langzeitaufenthalte in Buenos Aires und Madrid sowie Praktika in der Medien- und Filmbranche. Im Jahr 2004 wurde er für die Discovery Campus Master School ausgewählt, ein zehnmonatiges europäisches Ausbildungsprogramm für internationale Koproduktionen im Non-Fiction-Bereich.

Seine Filme haben auf nationalen und internationalen Filmfestivals Aufmerksamkeit erregt und zahlreiche Preise gewonnen, darunter drei Adolf-Grimme-Preise – das deutsche Äquivalent zum Emmy und einen Deutschen Filmpreis – das deutsche Äquivalent zum Oscar. Einem internationalen Publikum wurde Marcus‘ Werk erstmals 1999 mit seinem Film „The Tunnel“, einem Doku-Drama über einen legendären Fluchttunnel in Berlin, bekannt. Der Film erhielt den Grimme-Preis, eine Lobende Erwähnung beim Prix Europa und wurde für HotDocs ausgewählt. Danach drehte er zahlreiche Filme, darunter „The Battle for Brukman“ über rebellische Näherinnen in Argentinien und „The Unbreakables“, eine preisgekrönte Spielfilm-Doku über die industrielle Glasherstellung in Deutschland, die 2007 in die Kinos kam. Ebenfalls 2007 gewann sein Film „Mein Vater, der Türke“ den Golden Gate Award in San Francisco und wurde unter anderem für die Filmfestivals von IDFA, Göteborg, Barcelona, Ecuador und der Ukraine ausgewählt. Es folgten die Filme „Nach dem Schweigen“, „Das Herz von Dschenin“, „Cinema Jenin“, „Der Hof“ und „Der Vorhersager“. Sein jüngster Film – THE PROMISE – hat im Juni 2016 beim Filmfest München die Sektion „Neuer Deutscher Film“ eröffnet und wird im Oktober 2016 in Deutschland in die Kinos kommen.

Director Statement

Zuerst war ich skeptisch: Was genau macht der WEF, was machen „die da oben“ hinter verschlossenen Türen und gibt es konkrete Ergebnisse oder nur viel Gerede? Ich war neugierig zu hören, welche Vision Klaus Schwab, den Gründer des umstrittenen Weltwirtschaftsforums, vor 50 Jahren, als alles begann, angetrieben hat. Ich traf einen sehr interessanten Menschen, voller Leidenschaft und für sein Alter sah er jung und agil aus. Ich erfuhr, dass er 1971, als junger Mann, eine Idee hatte: „Was wäre, wenn Sie mit den mächtigsten Managern der Welt über Ethik sprechen würden, könnten Sie die Welt in eine bessere Richtung lenken? Er übernahm das Multi-Stakeholder-Modell aus der Wirtschaft, das besagt, dass ein Unternehmen sich nicht nur gegenüber seinen Aktionären, sondern auch gegenüber seinen Mitarbeitern, der Umwelt und der Zivilgesellschaft verpflichten muss. Ich konnte sehen, wie er ein halbes Jahrhundert später immer noch von dieser Idee überzeugt war. Er hatte ihr sein Leben gewidmet. Ich fragte mich, an welchem Punkt seine Idee gescheitert war. Oder vielleicht ist sie gar nicht gescheitert und es sind nur Vorurteile, die uns so kritisch gegenüber diesem umstrittenen Elitetreffen in Davos machen? Warum spüren wir dann nichts von einer Veränderung der Welt zum Besseren? Würde Klaus Schwab zugeben, dass seine Vision auf der Strecke geblieben ist? In einer Zeit, in der die Elite von den Wählerinnen und Wählern, vom Volk, abgewählt wird, in der das Vertrauen in das System verloren geht, dachte ich, es sei das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt. Der Film könnte ein „Zeichen der Zeit“ sein, mit einem Mann im Mittelpunkt, der sein Leben der Frage gewidmet hat, ob man als Individuum etwas verändern und andere dazu inspirieren kann, das Gleiche zu tun, nämlich die Mächtigen dieser Welt. Ja, ich dachte, dieses Thema sei einen Dokumentarfilm in Spielfilmlänge wert.